Unsere aktuellen Workshopangebote
Obwohl oder weil wir in unserer Beratungsarbeit meist mit sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, ist es uns wichtig, eine umfangreiche Präventionsarbeit anzubieten, die sich vor allem an Jugendliche richtet. Weitere Informationen zu unseren Workshopangeboten mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten und unterschiedlichen Methoden finden Sie hier auf unserer Seite. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen und über Ihr Interesse an einem unserer Workshops.
Voll Porno?!
„Provokative und kontroverse Standpunkte werden hier verhandelt“
Erotische oder pornografische Fotos auf Handys? Pornofilme bei
11-Jährigen? Performancedruck in der Sexualität? Wo verläuft die Grenze zwischen Pornographie und Sexualität?
Jugendliche erleben das ganz alltäglich und sind doch oft überfordert damit. Ganz zu schweigen von der Unsicherheit der Eltern, Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen oder anderer Bezugspersonen.
In diesem Workshop wollen wir uns mit der eigenen Haltung auseinandersetzen und zu mehr Handlungssicherheit auch im Umgang mit anderen Menschen finden. Zudem erörtern wir die rechtliche Situation in Bezug auf Pornografie-Konsum.
Wer: Ab ca. 12-19 Jahre (wir können je nach Altersgruppe unseren Workshop thematisch ausrichten).
Cybermobbing//Sexting. Sexualisierte Gewalt im digitalen Raum
Reflexion zur Mediennutzung
Die zunehmende Digitalisierung des Alltags von Kindern und Jugendlichen beeinflusst ihre Lebenswelt und bringt neue Chancen, aber auch Risiken mit sich.
Das Hauptziel des Workshops ist Kinder und Jugendliche für die Risiken, spezifisch bezogen auf mediale sexualisierte Gewalt und Übergriffe mittels digitaler Medien, zu sensibilisieren. Sie lernen, wie sie sich davor schützen können, aber auch, wo sie Hilfe finden, wenn sie oder eine nahestehende Person von dieser Gewaltform betroffen sind.
Folgende Themen werden mit den Schüler*innen bearbeitet:
- Positive und stärkende Dinge im Netz
- Kennenlernen über digitale Medien bzgl. Liebesbeziehungen: Auf was sollte ich achten? Was ist gut und respektvoll? Was sind absolute No-Gos wie Grenzverletzungen und Warnzeichen?
- Täter*innenstrategien im Netz (Grooming)
- Rechtliche Perspektive: Was sind meine Rechte, was ist aber auch meine Verantwortung online?
- Sexualität in digitalen Medien (Pornos, Sexting)
- Wie kann ich mich schützen? Wo finde ich Hilfe?
- Wie kann ich Freund*innen unterstützen, die vom Thema betroffen sind?
- „Dick Pics“, Nacktselfies etc.
Wer: Für Jugendliche zwischen ca. 12-15 Jahren
Nur ja heißt ja - Beziehungen ohne Gewalt
Viele Übergriffe passieren in einvernehmlichen Beziehungen. Sprechen können oder wollen die meisten Jugendlichen erst lange nach dem Erlebten. In den ersten Partnerschaften ist Grenzsetzung oft besonders schwer. Was ist Fürsorge und wo beginnt psychische oder physische Gewalt? Woher auch die Sicherheit nehmen um das einzuschätzen? Klar Position beziehen und zu sich stehen, ist eine große Herausforderung. Besonders wenn eigene Vorlieben und Grenzen noch gar nicht klar sind. Die Jugendlichen sollen ebenfalls erfahren wo sie oder betroffene Freund*innen Hilfe bekommen, wenn sie Probleme haben, aus einer Gewaltbeziehung auszusteigen oder ihr Verhalten in Beziehungen verändern möchten.
Dieser Workshop richtet sich auch an ältere Jugendliche. Wir reflektieren gemeinsam Erwartungen und Wünsche für Paarbeziehungen. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Was darf ich wollen? Was muss ich nicht wollen? Wie und wann kann ich, einfühlsam und freundlich oder auch vehement, für mich einstehen und anderen Grenzen setzen? Ganz individuelle Antworten wird es darauf geben. Die Gemeinsamkeit besteht vielleicht vor allem darin, dass sich alle Geborgenheit und Respekt wünschen.
Wer: Ab ca. 14-19 Jahre (wir können je nach Altersgruppe unseren Workshop thematisch ausrichten).
Nur ja heißt ja - Beziehungen ohne Gewalt, speziell für junge Menschen aus Deutschklassen
Dieser Workshop richtet sich speziell an Jugendliche die noch nicht lange in Deutschland leben. Die Methoden ähneln dem oben beschriebenen Workshop, ist aber sowohl methodisch als auch sprachlich so konzipiert, dass gerade Schüler*innen die erst anfangen Deutsch zu lernen einen leichteren Zugang zu diesem Workshop finden.
Folgende Themen werden mit den Schüler*innen bearbeitet:
- Was wünsche ich mir in einer Liebesbeziehung?
- Was sind meine Bedürfnisse?
- Woran erkenne ich Respekt in der Liebe? Woran Gewalt?
- Wie gehe ich mit Konflikten und meinen Gefühlen um?
- Wie kann ich als beste*r Freund*in helfen?
- Wo finde ich selbst Hilfe?
Wer: Ab ca. 14- 19 Jahre (wir können je nach Altersgruppe unseren Workshop thematisch ausrichten).
Sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz
Blöde Anmachen, sexistische Sprüche, unangenehme Nachrichten oder unschöne Berührungen gehören leider zum Arbeitsalltag von vielen Menschen. Oft ist es schwer, die individuellen Grenzen ernst zu nehmen, diese zu setzen und sie nach Außen klar zu formulieren. In diesem Workshop möchten wir daher durch verschiedene Methoden darüber ins Gespärch kommen, wie unterschiedlich Grenzen liegen. Wir wollen darüber reden, wie wir uns trauen können diese Grenzen auszusprechen und auf welche Hilfesysteme wir zurückgreifen können, wenn unsere Grenzen missachtet werden. Wir möchten auf die Rechte Betroffener aufmerksam machen und gemeinsam überlegen, wie wir diese stärken und begleiten können.
Wer: Ab ca. 16 Jahren (sinnvoll für Jugendliche/junge Erwachsene, die bereits eine Ausbildung angefangen haben)
Haben wir Ihr Interesse an einem unserer Workshops geweckt?
Dann kontaktieren Sie uns gerne jederzeit. Sie erreichen uns unter der E-Mailadresse:
Haemmerling@frauennotruf-erlangen.de
Allgemeines zu unseren Workshops:
Wer: ab ca. 12- 20 Jahre (wir können je nach Altersgruppe unseren Workshop thematisch ausrichten).
Wann: Sprechen Sie uns an, und wir finden einen gemeinsamen Termin.
Dauer: drei bis vier Schulstunden, wir sind flexibel und passen den Workshop dem Bedarf an.
Wo: bei Ihnen in der Schule / im Jugendtreff
Wie viele: ca. 10 bis 25 Personen (Schulen). Ca. 5 bis 15 Personen (Jugendtreff)
Kosten: Wir würden uns über eine Spende freuen.
Wichtiger Hinweis:
Wir bitten darum, dass sich eine Lehrkraft für uns verantwortlich fühlt und für uns als Ansprechperson erreichbar ist. Unsere Workshops führen wir zu zweit und ohne Lehrkräfte durch. Wir bieten ein ausführliches Nachgespräch nach dem Workshop mit den Lehrkräften an. Ebenso bieten wir für die Schüler*innen im Anschluss des Workshops eine Sprechstunde an. Sollte es vorher in der Klasse / Gruppe zu Vorfällen im Bereich sexualisierte Gewalt, Cybermobbing etc. gekommen sein, bitten wir Sie uns darüber zu informieren, damit wir adäquat auf die Schüler*innen eingehen können.
Präventionsarbeit wie wir sie verstehen
Obwohl oder weil wir in unserer Beratungsarbeit meist mit sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, ist es uns wichtig, in der Prävention eine grundsätzlich sexpositive Haltung zu vertreten. Wir möchten Jugendliche mit ihrer Neugier und ihrer Faszination, aber auch mit ihren Berührungsängsten und Unsicherheiten ernst nehmen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Jugendliche ihren Körper schätzen und sich in ihrer Sexualität ausprobieren können. Wir wollen nicht nur einen Blick darauf werfen, wie beispielsweise Schwangerschaft, Übergriffe oder Krankheiten verhindert werden können, sondern unser Ziel ist ein selbstbestimmter Umgang mit dem Körper und das Herausfinden und Ausleben von eigenen Vorlieben.
Vor allem das Erspüren eigener Grenzen und der Mut diese zu kommunizieren sind uns wichtig. Nur wenn Jugendliche wissen was ihnen gefällt, können sie ihre eigenen Grenzen setzen. Wir benennen Körperteile und Praktiken daher klar und eventuell auch in Jugendsprache. Diese Zielgruppe braucht Worte um zu Sexualität oder auch zu sexualisierter Gewalt sprachfähig zu sein und die Botschaft, dass sie auch in „ihrer Sprache“ akzeptiert und verstanden werden.
Wir arbeiten in den Präventionsangeboten mit gemischt-geschlechtlichen Gruppen. Alle Teilnehmenden können so von der Perspektive des Anderen profitieren. Um trotzdem auch Gesprächsmöglichkeiten in einem geschützteren Rahmen schaffen zu können werden wir auch immer wieder methodisch mit den Jugendlichen in getrennten Gruppen arbeiten.
Mit den Themen der Jugendlichen sind wir durch unsere Präventionsarbeit in ihrer Lebenswelt präsent und erleichtern so die Kontaktaufnahme auch in schwierigen Situationen. Unsere tatsächliche Beratungsarbeit richtet sich an jugendliche Mädchen* ab ca. 14 Jahren und Frauen*. In jedem Fall aber bieten wir ein Erstgespräch und schaffen bei Bedarf eine Vernetzung zu anderen Unterstützungsangeboten.
Netzwerkarbeit halten wir für unabdingbar um Strukturen verbessern zu können, werden aber nichts über den Kopf der Betroffenen hinweg entscheiden. Die Selbstbestimmung der Frauen* und Mädchen* stellt die Grundlage unseres Handelns dar.
Unsere Solidarität und Parteilichkeit gehören den betroffenen Frauen* und Mädchen*.